Rückschau auf das neue Veranstaltungsformat des Chorverbandes der EKBO

Am letzten und ohnehin nur alle vier Jahre wiederkehrenden Tag des Februars erlebte Potsdam am 29.2.2020 ein ebenso seltenes Ereignis: mehrere Chöre aus der Landeskirche versammelten sich an einem Ort, um dort miteinander und voreinander Motetten, Songs und Kanons zu singen.

Die Rede ist vom „Chorfenster“ – ein neues Format des Chorverbands, das zugleich an prominenter Stelle in der Potsdamer Nikolaikirche gegenüber dem Brandenburger Landtag seine Premiere feierte.

Jahreshauptversammlungen können mitunter anstrengend langwierig und trocken ausfallen, doch auch bei vereinsähnlich organisierten Interessenvertretungen von kirchlichen Chören sind sie Pflicht. Der in der Vergangenheit schmale Besuch dieser Versammlungen trotz der etwa 400 im Chorverband der EKBO organisierten Chöre bewog den Chorverbandsrat zu einem mutigen Schritt an die größere Öffentlichkeit, deswegen ein „Chorfenster“: eine Kombination von Versammlung, öffentlichem Konzert und Singen mit der Zuhörerschaft.

Nikolaiorganist Björn O. Wiede stellte seine neue Orgel zu Beginn des Mittagskonzerts mit einer imposanten Improvisation vor. Für die Chorpräsentation waren die Seniorenkantorei der Grunewaldkirche (Ltg. Matthias Schmelmer), die Popkantorei Potsdam (Ltg. Christina Schütz) und der Brandenburger Motettenchor (Ltg. Marcell Fladerer-Armbrecht) eingeladen – drei Chöre, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Nach 10 bis 15 Minuten Musik quer durch die Musikstile mit und ohne Klavierbegleitung erläuterten die jeweiligen Chorleiter in einem kurzen Interview durch Antje Ruhbaum, Mitglied des Verbandsrates des Chorverbandes und Beauftragte für Popularmusik im KK Steglitz, die Besonderheiten und Funktionen ihrer Chöre. Zwischen den Chorbeiträgen leitete Landessingwartin Cornelia Ewald die gut 200 Anwesenden zum mehrstimmigen Singen von vielfältigen Kanons an.

Was es mit dem Begriff „Chorfenster“ auf sich hat? Chorverbandsvorsitzender Christian Finke brachte es auf den Punkt: wie man von außen oder innen durch ein Fenster schaut, konnten sich Chöre einerseits zeigen, andererseits lernen, hören und schauen, wie es die anderen machen.

Bei einem anschließenden Imbiss bei Suppe und Brezel kamen dann die Chormitglieder noch ins Gespräch; zwei Chöre traten sogar dem Verband bei und profitieren nun von den Vorzügen einer wirklich sehr günstig gehaltenen Mitgliedschaft. Nach gut viereinhalb Stunden fuhren die vielen Singenden beglückt nach Hause. Einen großen Dank wollen den Organisatoren des Chorfensters für die gelungene Umsetzung und Organisation des Chorfensters aussprechen: Antje Ruhbaum, Cornelia Ewald, Christian Finke und Thomas Jost, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Chorverbands. Schauen Sie doch auch mal rein: in Ihr Computerfenster unter chorverband-ekbo.de. Besuchen Sie unser nächstes „Chorfenster“, es soll nicht wieder vier Jahre dauern, bis es wieder öffnet. Wir freuen uns auf Sie am 27.2.2021!

Für den Chorverbandsrat: Helge Pfläging (Templin)

Chorfenster 2020 – Rückschau